Montag, 26. September 2011

wenn ich abtauche in eine andere Welt.

als die ersten minuten verstrichen habe ich aus dem fenster geschaut. mir ist so viel aufgefallen. ich habe gesehen wie die reklameschilder geflackert haben - das vordere, manchmal hat es ganz ausgesetzt, während das hintere durchgehend eine grinsende giraffe gezeigt hat. ich habe mich selbst gesehen im spiegel des zugfensters, auf meinen knien ein aufgeschlagenes buch,"one day" von david nicholls (ich mag den deutschen titel nicht), im rechten ohr ein kopfhörer, die rechte hand noch dabei das richtige lied zu wählen. ich hab mich gezwungen zu atmen wie ich immer atme, ich habe versucht meine augenbrauen in die höhe zu ziehen und mich anzugrinsen. mir ist es kurz eng ums herz geworden, ich habe ganz kurz eiskalte finger gespürt, die zudrückten. dann hat auf einmal jemand an meinem linken ohr gegrölt, irgendein fußballclub, und ein geschäftsmann hat sich mit reisetrolley und buch neben mich gesetzt und hat einen geruch nach döner und knoblauchsoße mit sich gebracht. er hat sich da hingesetzt und gemerkt wie ich ihn anstarre und irgendwann hat er "hallo" gesagt. ich habe es erwidert und dann wieder aus dem fenster gesehen. dann habe ich mich in der geschichte von emma und dexter vertieft und  als der zug ins rollen kam,  hat mich diese ganze normalität um mich herum so gepackt, dass ich wieder da war. einfach wieder zurück. und trotzdem habe ich diesen moment als das herz geflattert und gefleht und nach luft geschnappt hat, genossen. er hat mir gezeigt, was ich fühlen kann. er hat mir gezeigt, dass ich fühlen kann.

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